Der KSR GR hat etwas zu sagen

Stellungnahme des Kantonalen Seelsorgerats Graubünden

Anlässlich der zweitägigen Plenarversammlung des Kantonalen Seelsorgerates Graubünden vom 22./23. September in Chur, verabschiedete er eine Stellungnahme zum aktuellen Missbrauchsskandal innerhalb der Katholischen Kirche der Schweiz.

Auch im Kantonalen Seelsorgerat Graubünden (KSR) haben die Ergebnisse der Studie zum sexuellen Missbrauch innerhalb der Katholischen Kirche Schweiz Betroffenheit, Trauer und Schmerz ausgelöst. Mit der Stellungnahme gibt der KSR seiner Erschütterung über die Verbrechen von Amtsträgern der Kirche und das Versagen von kirchenleitenden Personen Ausdruck und anerkennt das Leid der Betroffenen.

Stellungnahme des Kantonalen Seelsorgerates

Den Kantonalen Seelsorgerat GR haben die ersten Forschungsergebnisse des historischen Seminars der Universität Zürich zu sexuellem Missbrauch im Raum der katholischen Kirche der Schweiz sehr betroffen gemacht. Die Mitglieder des Kantonalen Seelsorgerats sehen das Unrecht, das Fehlverhalten und das dadurch verursachte Leid bei den betroffenen Menschen.

Es gilt, den Realitäten dieses Versagens in die Augen zu sehen. Die Aufarbeitung der Verfehlungen und falschen Entscheidungen muss aus Sicht des Kantonalen Seelsorgerats GR jetzt oberste Priorität haben.
Unsere Kirche ist in einer der grössten Krisen seit sehr langer Zeit. Hoffen wir, dass uns der Geist Gottes Wege zeigt, wie wir neue Pfade beschreiten können und aus dem Wort Gottes neue Antworten für das Leben in unserer Kirche finden.

Diakonie im Fokus

Am ersten Versammlungstag setzten sich die Mitglieder des Seelsorgerats bereits zum dritten Mal mit dem Synodalen Prozess auseinander. Während Eva-Maria Faber, Professorin
für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Theologischen Hochschule Chur, einen Einblick gab auf die im Oktober in Rom beginnenden Synode, bot Flurina Cavegn-Tomaschett, Mitglied des Diözesanen Teams für Pastoralentwicklung, Impulse zur Umsetzung der Synodalität in den Pfarreien und Gemeinschaften vor Ort. Der zweite Tag wurde gemeinsam mit Delegierten der Pfarreiräte des Kantons abgehalten. Dabei lag der Fokus auf der Diakonie und ihren verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Als Referenten konnte der KSR Martin Ruhwinkel, Leiter der Abteilung Diakonie bei der Caritas Zürich und Leiter der Diakonie Kommission des Bistums Chur, gewinnen. Ruhwinkel betonte, dass Diakonie stets kompetent zu sein habe und auf soziale Gerechtigkeit hinarbeiten muss. Gerade weil die diakonische Arbeit der Kirche von der Gesellschaft geschätzt wird, muss zu ihr und ihrer Professionalität grosse Sorge getragen werden.

Die Pfarreiräte und der Kantonale Seelsorgerat Graubünden lernen wie Diakonie kompetent in den Pfarreien und vor Ort umgesetzt werden kann.